Manche Bands rennen sich die Hacken ab, machen durch spektakuläre Aktionen auf sich aufmerksam und werden einfach nicht gehört. Bei Tele war das ganz anders. Sie sind durch Mundpropaganda
bei einem Major-Label gelandet. Ihre Musik wusste zu begeistern. Ein Glücksfall, der zur Folge hatte, dass ihr bereits fertiges Album erst recht spät veröffentlicht wurde.
Die Musikreportage hatte die Band während ihres Umzuges von Freiburg nach Berlin beobachtet.
Purple Schulz Being Purple Schulz (Reportage Februar 2004)
Purple Schulz ist im Eighties-Revival angekommen. Und er ist einer der Überlebenden der NDW-Zeit, in dem auch noch musikalisches Leben steckt. Und deshalb will er eigentlich mehr als nur die Hits. Aber es
ist auch schon ok, wenn man mit den richtigen Hits assoziiert wird.
Die Musikreportage hat Purple Schulz einen Tag begleitet und beobachtet wie es ist in dessen Haut zu stecken.
Der Junge mit der Gitarre Der berechnete Affekt (Reportage Oktober 2004)
Der Junge mit der Gitarre ist eine streitbare Kunstfigur. Und das ist gar nicht mal eine Floskel, sondern so real, dass Tobias Schacht seinem Alter Ego Anfang 2005 leise Servus sagt.
Die Musikreportage traf den Gitarristen zum Tourauftakt seines aktuellen Albums in Berlin.
Man würde Wolf Maahn nicht unbedingt in einen Topf mit den grossen Dichtern dieser Erde werfen. Viel eher umrankt ihn das Image des Mann des Volkes. (Obwohl, Tschernobyl mit Overkill war gut
gereimt...) Doch hier geht es nicht um das Ergebnis, sondern um den Weg, und der führt ihn auf die Spur eines Derwisch.
Kommando Sonne N-Milch Abgestürzte Avantgarde (Reportage August 2004)
Kommando Sonne N-Milch ist nicht nur eine wunderliche Schreibweise, auch die Band, die es beschreibt, liegt jenseits des Bekannten und Gewohnten. Sie stellen die Crew eines abgestürzten
Flugzeugs dar und präsentieren Musik, die einem Hörspiel näher ist als das, was man erwarten würde, wenn sich ein Projekt aus mehreren bekannten Indie-Bands zusammensetzt (so
verhält es sich hier).
Die Musikreportage mischte sich unter die Gaffer am Absturzort Köln.
Jens Friebe sei "der größte und schönste aller in Berlin lebenden Lethargiker" meinte die Berliner Zeitung im Angehör seines Debutalbums "Vorher Nachher Bilder". Da spricht die
Sehnsucht nach einem neuen Helden, einer der erreichbaren, nicht abgehobenen. Nicht die Suche nach einem Star, sondern nach einem Verkörperer, in dem Spielfreude auf Unsicherheit treffen darf,
auf Stolz, in der Haltung eher gebeugt, doch wie zur Lauer, überlegend.
Die Musikreportage blickte in den Spiegel eines Berliner Lebensportrait.
Die Gegensätze ziehen sich an. Und das weil sie sich so nah sind. Musik und Ruhe sind in der Lage zu einem gleichzeitigen Erlebnis verschmelzen. Man schwebt sozusagen im Raum, zwischen den
Klängen, im Raumschiff ohne Erdanziehungskraft, und das Auge spiegelt ein Farbenmeer wie das eines Riffs unter der Wasseroberfläche.
Eine Band aus dem österreichischen Burgenland hat uns letztens wieder daran erinnert.
"Früher waren die besser" ist wohl einer der meistgehörten und meistkommentierten Sätze im Sprachgebrauch eines kritischen Konzertgängers. Schauen bei einem Bundesligaspiel
Millionen Trainer und Experten zu, so weiss das durchschnittliche Musikpublikum bestens Bescheid wie die weitere Karriere einer Band auszusehen habe und was in der Vergangenheit falsch gemacht wurde.
Das ist bei der Lüneburger Band namens Besser natürlich nicht anders.
Und die Musikreportage weiss, dass vor der Reportage nach der... na ja.
Eine Band von vielen. Die erste eigenfinanzierte Platte, Proben, Clubs und Freunde wie eine Familie. Es ist so gewöhnlich wie das Leben selbst. Denn immer wieder spannend und gut zu wissen, dass
an allen Ecken und Enden Lieder geschrieben, geprobt und aufgeführt werden. Ganz so wie schon immer. Eine Band von vielen.
Bernadette La Hengst Um den Mädchen zu zeigen, dass es geht (Reportage Februar 2004)
Ein halbes Prozent aller professionellen Musiker in Deutschland sind weiblich. Ex-Braut, die ins Auge haut, Bernadette La Hengst ist ausgezogen diese miese Quote ein wenig zu verbessern. Vor allem
über den Weg ein Vorbild zu sein. Vielleicht kennt diese Frau nicht jeder, aber kürzlich hat sie einen Künstlerinnenpreis für ihr Lebenswerk erhalten.
Die Musikreportage traf die vielseitige Musikerin im Theater, neben der Bühne und im Café.
Marla Glen What's true about Marla Glen (Reportage Januar 2004)
Egal welche Fragen man ihr stellt, spätestens nach drei Minuten schimpft und wettert sie über die Ungerechtigkeiten die ihr angetan wurden und unter denen sie heute noch manchmal leidet.
Doch dann klopft sie sich plötzlich auf die Schenkel und lacht darüber mit weit aufgerissenem Mund, als würde sie alles verschlingen wollte.
Olli Schulz und der Hund Marie Eine 'Ehrliche Haut' Geschichte (Reportage Januar 2004)
Olli Schulz ist ein komischer Kauz. Das komisch ist dabei ernst zu nehmen. Genauso wie sein erstes Album, das Ende letzten Jahres beim Grand Hotel van Cleef Label erschien. Pop-Literatur,
Heldenverehrung und wie aus dem Arm geschüttelte Melodien. Aber das hat ihm ja McCartney beigebracht...
Die Musikreportage hat ihn als Support von Wir sind Helden in Berlin beobachtet.
Regy Clasen Als ob nichts schief gehen könnte (Reportage Januar 2004)
Ach, Sie kennen das schon? Begabte Sängerin bekommt einen Plattenvertrag mit einer grossen Plattenfirma. Das erste Album wird nicht gleich zum Millionseller und - schwupp - ist man statt im
schicken Benz mit dem Musikreportage Fiesta unterwegs. Regy Clasen versucht es dieses Frühjahr mit ihrem zweiten Album auf eigene Faust. Das Guerilla Konzept!
Die Musikreportage chauffierte Regy Clasen durch Hamburg und Berlin.
Anne Clark Alles war vergiftet (Reportage Dezember 2003)
Nena hat die 80er überlebt und sieht heute genau gut so aus wie früher. Madonna hat die 80er überlebt und sieht heute besser aus als früher. Auch Anne Clark hat die 80er
überlebt, und weder damals noch heute war ihr Aussehen von Bedeutung. Anne Clark hat stattdessen Songs geschrieben, die bleiben. Damit hat sie überlebt.
Die Musikreportage liess den Erste Hilfe Koffer zuhause.
The Thrills Where do all the kids go? (Reportage Dezember 2003)
The Thrills. Das klingt erst mal nach einer weiteren Band im Sinne von Velvet Underground. Eine, der mittlerweile gefürcheteten The Bands. Wenn die Band aber so gar nicht nach New York,
sondern nach Kalifornien, nach sonniger Melancholie klingt, ist das erfrischend.
Die Musikreportage sah sich diese sonnige Band aus Irland mal in herbstlicher Atmosphäre an.
Erdmöbel Ist das modern was wir machen? (Reportage Dezember 2003)
Die Kölner Band hat mit ihrem aktuellen Album "Altes Gasthaus Love" für einigen Wirbel in den Plattenkritik-Abteilungen gesorgt. Ihre unalltäglichen Alltagsbeobachtungen finden ein immer grösseres Publikum, obwohl das Ganze auch einen Touch Kleinkunst an sich hat. Erwachsenen-Pop für alle, oder ist das schon wieder eine Kategorisierung, die keiner braucht?
Die Musikreportage besuchte Markus Berges und Ekki Maas an einem Novembernachmittag in ihrem Studio.
Zinoba Ein winziges Nebenuniversum (Reportage Dezember 2003)
Wer Jan Plewka sagt, muss auch Selig sagen. Zumindest im Teaser, den Sie gerade lesen. Das aber nur um den Herren einordnen zu können. Denn alte Zöpfe
schneidet man ja bekanntlich am besten ab. Seine neue Band heisst Zinoba.
Die Musikreportage schaute schon während der Aufnahmen des neuen Albums
im Studio vorbei und konnte anständig grooven.
Therapy? Ich bin nicht Cliff Richard! (Reportage November 2003)
An einem sonnigen Frühlingstag im Mai 1995 sah es ganz so aus als ob Therapy? das nächste ganz grosse Ding werden würden.
Doch wie so oft kam es anders.
Die Musikreportage traf den
Sänger Andy Cairns acht Jahre später und liess die Zeit des Therapy? Hypes samt seiner Erwartungen noch einmal Revue passieren.
Justin Balk Keine Kotze, das ist Salatsosse (Reportage November 2003)
Um ihn vorzustellen, erwähnt man meist seinen Hit "Ich kenn den Bruder dessen Freundin hat ne Schwester deren Vater früher mal sein Fussballtrainer war" mit den Cucumber Men. Danach hat man
kaum noch Platz für weitere Worte. Vielleicht noch, dass Justin Balk gerade ein selbstbetiteltes Soloalbum veröffentlicht hat und es auf grosser Deutschlandtour mit Stoppok vorstellte.
Die Musikreportage leistete Balk ein wenig Gesellschaft.
Dirk Darmstädter und Bernd Begemann Ein Steckenpferd lernt springen (Reportage November 2003)
Was haben Dirk Darmstädter und Bernd Begemann gemeinsam? Die wenigsten würden eine Liebe zur Countrymusik vermuten. Aber genau die verbindet die beiden Herren, die die deutsche Musikszene
nachhaltig zu prägen wussten. Nachdem das schon länger als Idee in ihren Köpfen herumspukte, nahmen sie diesen Sommer ein Country Album auf, das Coverversionen und Eigenkompositionen
geradezu verschmelzt.
Die Musikreportage sattelte auf und wohnte Ende Oktober der Livepremiere in der Hamburger Kneipe Goldies bei.
The Boomtown Rats Banana Republic Eine irische Jugend (Reportage Oktober 2003)
"Ich habe nie wieder einen so unglaublich aufregenden Moment erlebt, wie den, als die Bommtown Rats auf die Bühne schlenderten, die
Instrumente aufnahmen und zu spielen begannen", schreibt Joseph O'Connor, Autor aus Dublin, in dem Buch "Idle Worship". Sein Teil dieser Textsammlung markiert einen der besten Pressetexte
des Jahres und passt so gut zur Musikreportage, dass wir ihn einfach komplett übernehmen mussten.
Christian Kreuz Rock and Roll (Reportage Oktober 2003)
"...you can`t help thinking that Dakar was born to be a rock star", schrieb der britische New Musical Express anlässlich eines London Gigs des Münchener Duos Dakar und Grinser. Ihr
Auftreten zelebrierte dekadentes Dandytum und trug eine Vorliebe für The Stooges und Johnny Cash nach aussen. Das war im Jahr 2000. Heute teilt sich Dakar, der sich inzwischen Christian Kreuz
nennt, die Meriten nicht mehr.
Die Musikreportage hatte diesen Typen im Dienste der Coolness ganz dick auf ihrer WANT-Liste angekreuzt.
Giardini Di Miró Sound lebt nicht vom Dezibel allein (Reportage September 2003)
Zusammengenommen haben Italien und Musik nicht das unbedingte Image so richtig zu rocken. Eine Gianna Nanini ist zwar nicht zu verachten, aber zur Garde junger Gitarrenbands würde man sie nicht
zählen. Giardini di Miró sind auch Italiener, wollen jedoch nicht ihre musikalische Historie aufarbeiten, sondern ganz wie in Schweden, England, Deutschland oder sonstwo, neue Wege der
Gitarrenarrangements ausloten.
Die Musikreportage liess es beim Konzert in Hamburg ruhig angehen.
Introducing 2003 in Berlin Die Schlampen sind müde (Reportage September 2003)
Das erfolgreiche Independent Festival Introducing des Kölner Musikmagazins Intro fand dieses Jahr zum ersten Mal in Berlin statt.
Die Musikreportage mischte sich unter die Freunde unangepasster Musik und stellte fest, dass die Standhaftigkeit derer an diesem Abend nicht die allerbeste war.
Astrid Kirchherr Die Farbe Schwarz (Reportage August 2003)
Der Name Astrid Kirchherr mag nicht jedem geläufig sein. Die meisten kennen jedoch ihre Bilder der jungen Beatles vor Jahrmarktkulisse. Eine Fotografenkarriere, die unter besten Bedingungen
startete, an diesen scheiterte, aber dieser Tage ihren Abschluss in einem wunderschönen Buch fand. Die ehemalige (?) Existenzialistin Kirchherr gewährte in Berlin einen Einblick.
Die Musikreportage streifte die weissen Samthandschuhe über und las auch zwischen den Seiten.
Münchener Freiheit Komm verlieb Dich noch einmal auf's Neue (Reportage August 2003)
Die Münchener Freiheit gibt ihre Hits zurück. Grund der Reklamation: die Songs seien nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Per "Zeitmaschine" holen sie die Schmachtfetzen ins Heute und
setzen die Teile neu zusammen. Die Jugend ist eben heute nicht mehr mit Samantha Fox zu erregen. Da braucht es schon Jennifer Lopez. Auf ihrer neuen CD sind die gelifteten und neu interpretierten
Lieder nun zu begutachten.
Die Musikreportage ging zur Autogrammstunde in München und beobachtete, wer sich denn da nochmal auf's Neue verliebte.
Niels Frevert Am sonnigen Tag vor dem Weltuntergang (Reportage Juli 2003)
Das Warten hat ein Ende, insofern man wartete. Niels Frevert, ehemals Nationalgalerie Frontmann bringt, nach sechs Jahren Veröffentlichungspause, im September sein zweites Soloalbum "Ein Hauch von Nichts" heraus.
Musikreportage konnte es nicht abwarten und klopfte schon im Juli ungeduldig an die Tür des
Frevert´schen Studios. Seit der VÖ gibt es die Reportage re-vamped mit mehr Fotos.
Virginia Jetzt! Die verlorene Unschuld (Reportage Juni 2003)
Sie haben das Potential meistgehasste und meistgeliebte Band Deutschlands zu werden. Sie brechen wie die Pusteblumen in Peter Lustigs gleichnamiger Sendung durch den Asphalt der festgefahrenen Rockmusik und
lachen sich mit einer gewissen Naivität und viel Liebe zur Musik langsam gen Himmel.
Die Musikreportage hat schnell nochmal hingesehen, bevor aus Strassen Wiesen werden.
Miles zählen zu den erfolgreichsten deutschen Indie-Gitarrenbands. Das hindert ein Majorlabel nicht daran, kein Interesse mehr an ihnen zu haben. Aber wer nicht will, der hat schon.
Miles bleiben im Grunde unbeeindruckt und sehen ihren Rückschlag als Herausforderung, produzieren mit "Don´t let the cold in" ihr bis dato bestes Album und feiern damit in Japan schnell
Erfolge. Zur ersten Bekanntmachung des neuen Longplayers im Heimatland nahmen Supergrass Miles mit auf Tour.
Louie Austen Der Herr in Weiss (Reportage Juni 2003)
Anlässlich der Veröffentlichung seiner neuen CD "Easy Love" präsentierte Louie Austen in der Berliner Edel-Shoppingmeile Quartier 206 seine "File under Dance" Musik nur mit Klavierbegleitung.
Barmusik trifft auf Disco und wird wieder zu Barmusik. Klingt spannend.
Die Musikreportage erwies dem Wiener Salonlöwen ihre Ehre.